Rückenwind von Ministerpräsidentin Schwesig für BNE-Schulprojekt

Lia Bakker und Leonie Zoschke, beide 11. Klasse des Fritz-Greve Gymnasiums, balancieren das Tablett mit den Früslis mit einem gewissen Stolz. Rote Äpfel, Blaubeeren, Nüsse und Haferflocken im Glas geschichtet, dazu Naturjogurt. Ein Früsli, ist ein Müsli mit Zutaten aus der Region, zum Teil sogar aus dem Schulgarten, „verflucht gesund“, nach Selbstauskunft. Und ausgesprochen lecker.

Das Malchiner Gymnasium ist Teil eines Modellschulversuchs, eine so genannte BNE-Schule, Bildung für Nachhaltige Entwicklung, zu werden. Übersetzt heißt das, dass zehn Schulen im Land daran arbeiten ihre Schule so zu verändern, dass sie zukunftsfähiger wird: umweltfreundlicher, demokratischer, global-gerechter. Die Veränderung soll die Schule insgesamt betreffen. Und die Früslis können natürlich nur ein Anfang sein.

Eine-Welt-Promotorin Kathleen Veit ist Teil eines Teams, das den Schulversuch seit 2018 begleitet und koordiniert. „Wir haben schon ziemlich viele Stellschrauben und Eckpfeiler ausfindig machen können, an denen Schule zukunftsfähiger werden kann und wie Wege dorthin aussehen. Der Austausch der Schulen untereinander – aus dem ganzen Land und von Grundschule bis Gymnasium – ist dabei sehr wichtig und lehrreich.“

Wie weit die zehn Schulen auf dem Weg zur Zukunftsschule sind, ist sehr verschieden. Am Recknitz Campus Laage zum Beispiel gibt es neuerdings einen Frei-Day, an dem Schülerinnen und Schüler selber bestimmen können, was sie lernen wollen. Die Erwin-Fischer-Gesamtschule in Greifswald kämpft noch um eine bienenfreundliche Bepflanzung des Schulhofs. Und in Malchin gibt es nicht nur Früslis, sondern auch eine intensive Zusammenarbeit mit Projekten in der ganzen Region. Wenn Schülerinnen und Schüler dort ganze Wochenenden intensiv an ihren eigenen Visionen für eine bessere Zukunft arbeiten, dann geht das weit über die Grenzen dessen hinaus, was wir gewohnt sind, als Schule zu bezeichnen.

Kathleen Veit weiter: „Wir wollen, dass die erarbeiteten neuen Maßstäbe für andere Schulen attraktiv sind. Nach dem Vorbild der Modellschulen müssen Schulen Lernorte für gute Zukunft werden, so, wie die Agenda 2030 vorsieht, dass bis 2030 überall BNE zur nachhaltigen Lebensweise führt.

Vom Land Mecklenburg-Vorpommern gibt es Rückenwind für das Schulprojekt: „Klimaschutz, gesunde Ernährung, hochwertige Bildung, Schutz der Artenvielfalt, der Gewässer und Meere – all das sind Themen, die uns in unserer globalisierten Welt begleiten und herausfordern, Tag für Tag. Dem müssen wir uns stellen, dem können wir uns nicht entziehen. Lösungen für die Zukunft zu erarbeiten, ist eine große Herausforderung – für Jung und Alt. Ich finde es sehr gut, dass in unserem Land bereits zehn Schulen an dem Modellprojekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ beteiligen.“ sagt Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern.

Die zehn Modellschulen gehen schon einmal voran. Und auch wenn die kleinen Veränderungen, wie die Früslis, die sie in ihren Schulalltag integriert haben, nur ein Anfang sein können: Solche Anfänge braucht es überall.

Das Projekt „BNE Modellschulen M-V“ fördert zehn Schulen in M-V modellhaft dabei, dass Schülerinnen und Schüler globale Zusammenhänge von Wirtschaft, Umwelt und Sozialem erkennen lernen und eigene Handlungsmöglichkeiten für eine gerechtere und zukunftsfähigere Welt entdecken. Die „BNE Modellschulen M-V“ sind ein gemeinsames Projekt des Instituts für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern (IQ M-V) im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur M-V und der Landesarbeitsgruppe Bildung für Nachhaltige Entwicklung M-V (LAG BNE).

Die BNE-Modellschulen werden unterstützt und begleitet durch eine Koordinierungsstelle beim Eine-Welt-Landesnetzwerk M-V, ein fünfköpfiges Projektteam aus schulischen und außerschulischen BNE-Akteur*innen. Das Projekt hat 2018 begonnen und läuft über drei Jahre. Es wird gefördert durch Engagement Global mit Mitteln des BMZ.